Über mich

Was gibt es über mich zu schreiben…

Auf der Suche nach der Art zu leben, die mir persönlich als die sinnvollste, erfüllendste und Sinn bringendste erscheint, habe ich schon sehr viel ausprobiert. Hauptsächlich beruflich, da ich mich bisher noch nicht von dem Gedanken trennen konnte, dass eine finanzielle Grundabsicherung für mich existenziell ist, obwohl „Geld“ für mich lediglich ein „leidiges“ Tauschmittel ist, aber dazu später einmal.

So habe ich, nachdem ich meine Schulbildung mit dem Abschluss der Mittleren Reife beendet habe, fast eine Stelle als Aupair-Mädchen in London (England) angetreten, wenn nicht zeitgleich ein Einladungsschreiben von meinem späteren Ausbildungshaus – einem Fünf-Sterne-Hotel – ins Haus geflattert wäre.

Einige Monate später war ich Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe.

Was mich damals am meisten faszinierte, war der scheinbare Reichtum, den die Einrichtung des Hotels und auch die darin ein- und ausgehenden Gäste auf mich machten.

Tatsächlich bin ich vorher noch niemals mit Strassenschuhen auf einen Teppichboden getreten und derart tief eingesunken, so dass ich das Gefühl hatte, dort barfuß zu stehen.

Spannende, anstrengende, aufregende drei Jahre habe ich während meiner Ausbildung dort verbracht und bin oft kräftemässig an meine Grenzen gestossen.

Es war schliesslich ein grosser Unterschied vom beschaulichen Landleben in eine Millionenstadt zu ziehen – allein zu wohnen, ohne elterliche Aufsicht….

Natürlich habe ich mir viele Nächte „um die Ohren“ geschlagen, habe meine neue Freiheit genossen, bin um die Häuser gezogen, hatte sehr viel Spass, viele neue Erfahrungen, wenig Schlaf und habe mich in dieser vor Leben überquellenden Stadt neu erfunden.

Kein Wunder – denn ich bin mit knapp 18 Jahren dort angekommen und habe sofort sämtliche elterliche Regeln und Vorschriften beiseite gelegt und mich mit vielen gleichgesinnten getroffen.

Während meiner Ausbildung habe ich entdeckt, dass es mir sehr gefällt „Dienstleisterin“ zu sein, meine Liebe zur Gastronomie / Hotellerie, dem umsorgen und verwöhnen der Gäste. Meine Leidenschaft Dinge für das „Auge“ anzurichten konnte ich hier ausleben. Ob es nun das drapieren von Kopfkissen oder Handtüchern in den Zimmern, das eindecken der festlichen Tafeln oder der Aufbau riesiger Buffets oder Platten war. Die zufriedenen, manchmal auch begeisterten Augen der Gäste waren Dank genug.

Ein weiterer Aspekt, der mich in meinem Ausbildungshaus, in München und bei meinen späteren Auslandsaufenthalten faszinierte, waren die unterschiedlichen Kulturen, die ich dort traf. Verschiedenste Sprachen – ich persönlich kann nur mit deutsch, englisch und französisch dienen – Gewohnheiten, Körpersprachen – mein Interesse war auf jeden Fall geweckt.

Nach Abschluss meiner Ausbildung durfte ich mich also kaufmännische Gehilfin im Hotel- und Gaststättengewerbe nennen, verbrachte noch ein wenig mehr als ein Jahr in meinem Ausbildungshaus, bevor es mich weiter zog.

Meine nächste Station waren einige Jahre in Vorzimmern von Geschäftsführern, Bereichsleitern als Vorzimmerdame, Sachbearbeiterin, Sekretärin. Die Bezahlung war in meinen Augen überdurchschnittlich, aber die Umstände nicht wirklich ausfüllend. Was mir fehlte war die Abwechslung in der Arbeit. Der Anreiz, nie zu wissen welche Ansprüche der neue Arbeitstag an mich stellen wird. Und damit meine ich nicht die Launenhaftigkeit eines Vorgesetzten!

Mich zog es wieder nach draussen. Zu den Menschen.

Deshalb begann ich neben vieler Nebenjobs in der Gastronomie auch meine Zeit in der Reformhaus- und später Biobranche.

Da es sich hier wieder um „Dienstleistung“ handelte, war mein Salär nicht gerade schwindelerregend, im Gegenteil – ich zog es also vor, diese neu entdeckte Leidenschaft erst einmal wirklich nur nebenberuflich zu betreiben und mich weiter Kaffee kochend und Bänder abtippend in einem Vorzimmer eines Konzerns einzufinden, welches in der Lage war mir ein gutes Grundeinkommen zuzusichern.

So verbrachte ich knapp 14 Jahre in einem Reformhaus, gewann den Inhaber zu meinem besten, lieben Freund.
Eine weitere Lebenseinstellung wuchs in mir heran: Achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper durch überlegte Ernährungsweisen. So las ich mich ein, bildete mich weiter – es gab ja so vieles was ich noch gar nicht wusste. Ich wuchs in einen für mich ganz neuen Lebensbereich hinein, denn bisher war es für mich nur wichtig gewesen, schnell, günstig einzukaufen – egal ob Fertiggericht oder nicht, gedankenlos – um meine Magen zu füllen.
Wollte ich mal so richtig gut essen, habe ich mich selbst eingeladen in ein Restaurant. Da kam es mir nicht in den Sinn, dass ich mich auch zu Hause sinnvoll ernähren könnte.

In dieser Zeit probierte ich mich neu aus – als Selbständige.

Natürlich war der monatliche Gehaltsscheck in nicht unbeträchtlicher Höhe – denn ich hatte mich mittlerweile weiter nach oben gearbeitet – ein starkes Argument auch weiterhin als Vorzimmerdame zu arbeiten, doch hat diese Arbeitsweise nie meinem Naturell entsprochen – wirklich wohl fühlte ich mich dort nie und wollte lieber mit weniger Geld, aber dafür glücklicheren Lebensumständen leben.

Allerdings hatte ich mir genug „abgeschaut“, um einen Schreib- und Büroservice aufzubauen und meine Dienste anzubieten. Mit überraschend gutem Erfolg, so dass ich mich weiter wagte und ebenfalls einen Gastronomieservice anbot, denn das war ja schliesslich mein erlerntes Metier.

Erfreulicherweise hatte ich auch mit dieser Idee Erfolg und konnte mit meiner neu erworbenen Selbständigkeit ein gutes Einkommen erwirtschaften. Meine neu gewonnene Freiheit – obwohl das nicht bedeutete mehr Freizeit zu haben, denn mein Geschäftsaufbau forderte noch mehr Arbeitsstunden von mir – genoss ich in vollen Zügen.

Als mein Mentor und liebster Freund 2005 verstarb, wollte ich sein Vermächtnis – das Reformhaus – für ihn weiter führen.

Aber da war es wieder – das leidige Thema des „Mamon“. Hast Du welches, bekommst Du welches. Hast Du keines, bekommst Du keines…. Und so musste ich damals nicht nur einen mir sehr wichtigen Weggefährten beerdigen, sondern auch den Gedanken daran sein Klientel weiter mit Produkten aus dem Reformhaus zu versorgen und mir einen Traum von einem „eigenen“ Ladengeschäft zu erfüllen.

Kurz nachdem also das Inventar des alteingesessenen Ladenlokals, nebst Produkten durch einen Nachlassverwalter unter die Leute gebracht wurde und sich ein Telekommunikationsabieter in den Räumen einrichtete, verliess ich als frisch vermählte Ehefrau die Stadt, in der ich so viele Jahre (insgesamt waren es dann doch 20, obwohl ich eigentlich nach meiner Ausbildung sofort wieder „aufs Land“ ziehen wollte) gelebt hatte.

Ein neues Leben erwartete mich – auf dem Land.

Oh ich weiss – das darf ich nicht laut sagen, Freising hat schliesslich um die 45000 Einwohner – aber gegen München…

Es ist also ein beschauliches Städtchen, mit vielen Traditionen. Einer wunderschönen Altstadt, mit dem nun prachtvoll restaurierten Dom, geschichtsträchtig und für mich beschaulich.

Wir zogen damals zunächst in den Stadtteil Freising Lerchenfeld, in ein kleines Häuschen mit einem für mich riesigen Garten, mit hohem Baumbestand. Ein „lauschiges Plätzchen“, um erst einmal anzukommen.

Eine Weile pendelte ich noch zwischen München und Freising hin und her, bis mir die Zeit, die ich unterwegs verbrachte zu wertvoll wurde.

So suchte ich mir an meinem neuen Wohnort, neue Aufgaben.
Zunächst brachte ich mich, da ich sehr traditionell denke, in das Familienunternehmen meines Mannes ein. Stellte aber nach kurzer Zeit fest, dass dies zum einen natürlich wieder eine Arbeitsstelle in einem Büro und zum anderen zwar eine sehr wichtige, aber auch finale Aufgabe darstellte und ich mich lieber wieder anderen, lebendigeren Bereichen zuwandte.

Nachdem ich nun so viele Jahre in der Reformbranche verbracht hatte, wollte ich einen eigenen Betrieb aufbauen.
Meine Idee war – vollwertige, gesunde Lebensmittel direkt an die Tür zu liefern.

Mein Mann ist ein findiger Praktiker und fand für mich ein ehemaliges Paketlieferauto, welches er in vielen Arbeitsstunden, reinigte, „entkernte“, umlackierte und mir schliesslich den Innenraum umbaute und mit Regalen ausstattete, die ich später mit diversen Produkten bestückte – ein fahrbarer Bioladen war geschaffen und BioWimmer – Lieferservice war geboren.

Vielen Dank an die unermüdliche Hilfe und Kreativität meines Mannes!!

Wieder begann eine spannende Zeit: Von Ort zu Ort fuhr ich, stellte mich an gut zugängliche Plätze, bot meine Ware feil.
Verteilte meine Werbung, schaltete Anzeigen, baute – ohne Programmierkenntnisse zu haben, mit Hilfe eines Open Source Programmes meinen Internetshop und lernte viele interessante Menschen kennen.

Alsdann fand man mich auf der Freisinger Gesundheitsmesse, dem Freisinger Advent – damals noch in der Oberen Hauptstrasse in Freising, Märkten in der Umgebung.

Mein Versuch mit den ansässigen Bioläden zu kooperieren und deren Angebot um einen persönlichen Lieferservice zu erweitern scheiterte, bis auf einen – Bioladen Lebenskunst übergab mir deren Lieferkunden, um sich wieder mehr auf das Ladengeschäft konzentrieren zu können. Vielen Dank dafür!
Eine weitere Kooperation, für die ich ebenfalls sehr dankbar bin, entstand mit Diane Bauer einer Ernährungsberaterin, die in Zusammenarbeit mit der Praxis Dr. Welker einen Ernährungsplan „Vitalplan“ entwickelte. Viele Menschen, die ihre Ernährung mit Hilfe des „Vitalplans“ umgestellt haben, kauften bei mir ein. Sie bekamen bei mir nicht nur Ihre Ware, sondern ebenfalls Beratung zu den für sie neuen Produkten.
Ebenfalls in dieser Zeit – auf einem der Freisinger Adventsmärkte  – lernte ich die Autoren des Kochbuchs „Freising schmeckt“ kennen und da ich sehr gerne koche, bot ich mit einer der Autorinnen Kochkurse für interessierte im Seminarhaus am Bach an. Neben dem gemeinsamen Kochen und anschliessendem Essen, lernten die Interessentinnen viel über die verschiedenen Produkte.

Aber ich wäre natürlich nicht „ich“, wenn ich zu dieser Zeit „nur“ BioWimmer aufgebaut hätte….

Nachdem ich immerhin schon 18(!) Jahre lang überlegt hatte eine Ausbildung zur Shiatsu-Praktikerin zu machen, besuchte ich einen Tag der offenen Tür, in einer Shiatsu-Schule, die ich dann später regelmässig besuchen sollte, um eine drei-jährige Ausbildung zu absolvieren.

Die Anwendung und Wirkung der Shiatsu-Behandlung war fantastisch! Mein Feuer war entfacht! Warum hatte ich mich nur nicht schon früher dazu entschlossen? Aber alles hat seine Zeit!

Und so lernte ich viele Techniken, lernte Zusammenhänge aus der chinesischen Medizin kennen, frischte mein Wissen in Anatomie auf (in früheren Tagen hatte ich mich zur Schwesternhelferin ausbilden lassen) und stellte fest, dass ich mich am Anfang einer neuen Lebensphase befand!

Während meiner Ausbildungszeit betrieb ich meinen Bio-Lieferservice weiter, ging auch einer nicht selbständigen Arbeit nach – ja die Ausbildung war auch eine finanzielle Herausforderung für mich!! – und fand einen Platz in einer Naturheilpraxis in der ich fortan assistieren durfte. Welch Zugewinn!! Denn die Heilpraktikerin hat sich in vielen Jahren unter anderem auf Akupunktur spezialisiert. Ein reger Austausch begann, denn obwohl ich nie akupunktieren würde (zum einen habe ich keine medizinische Ausbildung und strebe diese zum anderen auch nicht an), konnte ich viele Gemeinsamkeiten erkennen, denn die Shiatsu-Behandlung findet auf den Meridianen, den Energiebahnen des Menschen statt und trifft natürlich auf viele / alle Akupunkturpunkte. In meiner Assistenz-Zeit befand ich mich mitten im Praxisalltag und obwohl ich meistens „nur“ Dinge zu reichte, lernte ich viel, konnte meine Empathie weiter entwickeln, meine Scheu vor Menschen verlieren, die mit ihren Geschichten in die Praxis kamen.

Sehr wertvolle Erfahrungen, die mir später in meiner eigenen Praxis weiter helfen sollten.

Nach Abschluss meiner drei-jährigen Shiatsu-Ausbildung fing ich zunächst mit Hausbesuchen an.
Mit einer riesigen Shiatsu-Matte, Lagerungskissen, Tüchern und Decken bewaffnet, machte ich mich auf zu den Weg zu meinen Klienten nach Hause. Es war eine schöne Zeit, diese Anfangszeit, in welcher ich mich langsam an den Gedanken heran tastete, dass es in der Zukunft möglich sein sollte, mich von Shiatsu zu „ernähren“.
Doch es war auch äusserst kräftezehrend mit meinem sperrigen Arbeitswerkzeug von Termin zu Termin zu ziehen und so machte ich mich auf die Suche nach einem Praxisraum.

Im Münchner Süden hatte ich das Glück schnell einen Raum gefunden zu haben, denn einige Patienten aus der Naturheilpraxis hatten ebenso Shiatsu schätzen gelernt. Aber ich wollte natürlich auch in Freising Fuss fassen, da sich mein Lebensmittelpunkt dort befindet.

Wieder hatte ich Glück – in der Hebammenpraxis von Silke Ammer wurde ein Raum frei und in diesem empfange ich seit einigen Jahren meine Klienten zu ihrer Shiatsu – Behandlung.

…. mal sehen wie es weiter geht:)